Transferworkshop im Rahmen des Forschungsprojektes "Evaluierung Regionalwirtschaftlicher Wirkungsanalysen", in dem am Beispiel des Ausbaus des Frankfurter Flughafens Evaluationskriterien für regionale Großprojekte untersucht und entwickelt werden. Das Projekt wird von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert.
Die Frage, ob und in welcher Weise ein Ausbau des Rhein-Main-Flughafens erfolgen soll, wird seit einigen Jahren intensiv diskutiert. Mit Blick auf die Wirtschaftsstruktur der Region haben dabei die Argumente eine herausragende Bedeutung, die die erwarteten Arbeitsplatzeffekte des Ausbauvorhabens mit Zahlen belegen und so ein hohes Maß an Objektivität und wissenschaftlicher Beweiskraft suggerieren. Demgegenüber bleiben die qualitativen Aspekte regionaler Arbeits- und Wirtschaftsentwicklung und die in diesem Kontext zu erwartenden mittel- und langfristigen Folgen derartiger regionaler Großinvestitionen weitgehend ausgeblendet. Dabei kann gerade für die dynamische Rhein-Main-Region konstatiert werden, dass die Qualität der Arbeits- und Lebensbedingungen als Wertschöpfungsfaktoren wissensintensiver Industrie- und Dienstleistungsbranchen zunehmend in den Vordergrund treten. Die Qualität und Attraktivität des Lebensumfeldes, Wohnqualität, das kulturelle Umfeld, die Qualität von Infrastrukturen u.a. werden zu entscheidenden Rahmenbedingungen flexibilisierter Arbeit und hoher Innovationsdynamik und müssen in den Entscheidungsprozessen mehr Beachtung finden.
Und eine weitergehende Konzeption einer nachhaltigen Regionalentwicklung steht gar nicht auf der Tagesordnung. Um die Gesamtheit der sozialen, ökonomischen und ökologischen Ziele, die gerade bei Großprojekten wie dem Ausbau des Rhein-Main-Flughafens zu Grunde zu legen sind, im Blick behalten und berücksichtigen zu können, wäre ein schlüssiges Leitbild nachhaltiger Entwicklung für ein wirkungsvolles Handeln auch im regionalen Raum notwendig.
Das Ziel des Workshops ist es, diese strukturellen Blindstellen in der Diskussion um die Folgen regionaler Großinvestitionen aufzudecken. Nachhaltigkeit als Kriterium der Regionalentwicklung, die Qualität von Arbeits- und Lebensbedingungen sowie die besondere Situation und Sichtweise von Frauen stehen dabei im Zentrum unserer Diskussion und werden als Herausforderung an Gewerkschaften als wichtige Akteure regionaler Strukturpolitik reflektiert.
Programm
16:30 | Eröffnung Dipl. Volkswirtin Andrea Baukrowitz, Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt Prof. Dr. Martin Führ, FH Darmstadt, Rhein-Main-Institut e.V. (RMI) Darmstadt |
16:45 | Arbeiten und Leben in der Region – Regionale Strukturpolitik als Herausforderung für die Gewerkschaften Dipl. Pol. Jürgen Planert, Vorsitzender der DGB-Region Starkenburg |
17:05 | Bausteine einer nachhaltigen Regionalentwicklung Prof. Dr. Harald Spehl, Universtität Trier, TAURUS-Gesellschaft für Umwelt-, Regional- und Wirtschaftsentwicklung mbH |
17:45 | Pause |
18:00 | Neue Qualität der Arbeit – Entwicklungskriterium für Regionen Dipl. Soz. Oleg Cernavin, BC-Forschungs- und Beratungsgesellschaft mbH |
18:40 | Zukunftsfähigkeit von Regionen – nur mit uns! Ein Plädoyer für eine geschlechtergerechte Regionalentwicklung Dipl. Soz. Gabriele Herbert, Frauenforschungszentrum Darmstadt ffz |
19:00 | Abschlussdiskussion ca. 19:30 Ende des Workshops |
Bitte melden Sie sich möglichst bis zum 12. Mai an.
Weitere Informationen - einschließlich Anmeldeformular und Anfahrtskizze - finden sie im => Flyer zur Veranstaltung.
Öffentliche Veranstaltungen des Rhein-Main-Instituts wissenschaftliche Studien Gesundheitliche Lebensqualität Wiss. Veranst., Symposium, Tagung